Dieses Projekt wird finanziell durch die Europäische Kommission gefördert.
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Den Abschuss des Projekts bildete eine Veranstaltung, die aufgrund der geltenden und ungewissen Regelungen wegen der Corona-Pandemie als "Hybrid-Veranstaltung" durchgeführte wurde, d.h. nicht nur in Präsenz im Kultur- und Freizeitzentrum der Gehörlosen, sondern parallel auch online über Zoom.
Das Ziel des Projekts ist nun erreicht, nämlich die Etablierung eines "virtuellen Kulturzentrums" über eine Plattform, auf der die Beiträge aller Partnerländer kostenfrei zu sehen sind. Die Videobeiträge und Texte betreffen Themen aus den Bereichen Gehörlosenkultur, Gebärdensprache, Wissenschaft, Theater, Comedy, Songs und persönliche Erlebnisse. Fast alle Beiträge werden barrierefrei zur Verfügung gestellt, d.h. Videos in den Gebärdensprachen aller vier Partnerländer, versehen mit Untertiteln oder einer Vertonung in den vier Landessprachen. Ein multimediales Informations- und Unterhaltungsangebot für Interessierte - unabhängig vom Hörstatus - wird hiermit zur Verfügung gestellt. Hier noch einmal der Link: http://www.ivccdeaf.tk.
Nach Begrüßung der Gäste durch unseren Geschäftsführer, Thomas Worseck, stellte Bernadette Auersperg das Projekt vor und veranschaulichte die Inhalte anhand einiger Videobeispiele. Fragen konnten online über Zoom oder in Präsenz aus dem Publikum gestellt werden.
Im Anschluss übernahm die gehörlose Künstlerin, Jamila Ouahid aus Schweden, die weitere Gestaltung des Abends und berichtete zunächst von ihrer Familie. Ihre Eltern (hörend) sind vor vielen Jahren von Marokko nach Schweden eingewandert und leben dort mit ihren Kindern, von denen einige hörend, andere gehörlos sind. So auch Jamila Ouahid und ihre eineiige Zwillingsschwester Amina, die mit ihren Eltern und vielen Geschwistern in Gebärdensprache als Muttersprache aufwachsen konnten.
In einigen Projekten treten die beiden Schwestern gemeinsam auf und touren um die Welt, aber auch unabhängig voneinander sind sie auf der Bühne zu sehen.
Ihren weiteren Lebensweg schilderte Ouahid sehr lebendig: Wie sie zur Musikband "Louisiana Avenue" kam, auf welche Schwierigkeiten sie im Umgang und der Kommunikation mit ihren hörenden Bandmitgliedern traf und über die zum Teil frustrierenden Erlebnisse mit Dolmetschenden. Ouahid erzählte auch, wie sie Songs erarbeitet, um sie in Gebärdensprache zu verdolmetschen und zu interpretieren und zeigte anhand von Fotos ihre Erfolge auf der Bühne, ausgeschmückt mit kleinen Anekdoten. Eine kleine Auswahl hier:
Auch diese Veranstaltung wurde gedolmetscht, um sie für hörbehinderte und hörende Gäste barrierefrei durchführen zu können. In diesem besonderen Fall waren für die gesamte Dauer 4 Dolmetscher*innen erforderlich: 2 taube Dolmetscher, um von International Sign (Jamila gebärdete überwiegend in International Sign) in DGS und umgekehrt zu dolmetschen und 2 hörende Dolmetscherinnen, um von DGS in die deutsche Lautsprache und umgekehrt zu dolmetschen.
Großer Dank gilt nicht nur den Dolmetschenden, sondern auch den Gästen, die unsere Veranstaltung besuchten und den zahlreichen Unterstützer*innen hinter und vor der Bühne. Nicht zu vergessen, die finanzielle Unterstützung der Europäischen Kommission, die dieses Projekt überhaupt erst ermöglichte.
Herzlichen Dank an alle!
Projekt-Team IVCCD
Wegen der Carona-Pandemie wurde Jamila (Bild re unten) im Livestream aus Schweden hinzu geschaltet - ebenso die Dolmetscher*innen im Wechsel (Bild re oben).
Die erstellten Inhalte sind Bestandteil des Projekts “International Virtual Cultural Centre of the Deaf”, ein Erasmus+ Programm mit der Referenz-Nr. 2018-1-RO01-KA204-049336. Dieses Projekt wird finanziell durch die Europäische Kommission gefördert.
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